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HANDS FOR KIDS – Grundwertecurriculum für die Primar- und Orientierungsstufe

„Ich entwickle mich, du entwickelst dich, wir entwickeln uns miteinander in gegenseitiger Wertschätzung für uns. Wir übernehmen Verantwortung lokal und global.“

Wir Pädagog*innen können und dürfen unseren Kindern den Blick auf die großen gesellschaftlichen Herausforderungen dieser Zeit nicht verwehren, sondern wir sollten ihre diesbezüglichen Fragen beantworten, damit sie nicht unbegleitet und unvorbereitet mit ihnen konfrontiert werden. Zu diesen Herausforderungen gehören unter anderem Diskriminierung, Digitalisierung, Globalisierung, Hass, Rassismus, Antisemitismus und Extremismus. „Hands for Kids“ geht mit Lernbausteinen auf diese Entwicklung ein und adressiert dabei explizit Kinder. 

„Hands for Kids“ ist ein demokratiepädagogisches Grundwertecurriculum für die Jahrgangsstufen 1 bis 6. Es verbindet demokratische Bildung mit demokratischer Schulentwicklung und stellt Ansprüche an die Schule als Ort gelebter Demokratie sowie an die Rollenvorstellungen von Lehrer*innen, Erzieher*innen. 

Das Bildungsprogramm für Demokratie „Hands for Kids“ wurde mit Expert*innen aus Theorie und Praxis als Pendant von „Hands across the Campus“ für die Grundschule in Berlin und Brandenburg entwickelt. Das Programm ist aber auch in anderen Bundesländern einsetzbar. Ausgehend von der Erkenntnis, dass sich Stereotype und Vorurteile bereits im Kindergarten- und Grundschulalter in den Köpfen von Kindern verfestigen können, wurde ein handlungsorientiertes demokratiepädagogisches Curriculum erarbeitet, das sich an Grundwerten orientiert. 

Die individuelle Identität wird vom „Ich“ zum „Wir“ mit Wertschätzung und Achtung füreinander aufgebaut, um dann Gemeinschaftssinn in der Klasse, in der Schule und über die Schule hinaus zu stiften. 

Dabei entwickeln Kinder soziale, moralische und demokratische sowie fachliche Kompetenzen, die anschlussfähig sind zu den Lehrplänen, den Orientierungsrahmen für die Schulqualität der Bundesländer und den Qualitätskriterien für demokratiepädagogische Schulen. Die immer mitgedachten Grundwerte bilden einen Orientierungsmaßstab für das Handeln der Kinder. Auf dieser Grundlage können die Kinder in Konflikt-, Problem- und Dilemma-Situationen eigene und fremde Handlungen bewerten. 

Durch diesen programmatischen Unterricht wird die Schule darin unterstützt, eine Lernumgebung zu schaffen, die die Kinder ihrer jeweiligen Persönlichkeit dazu anregt, 

  • bedeutsame Themenzugänge und Fragen zu finden, die Perspektiven der anderen zu verstehen und ihre Rechte zu respektieren, 
  • sich in ihrer Verschiedenheit wahrzunehmen und anzuerkennen, 
  • Verantwortung zu übernehmen sowie die Lerngruppe und die Schule mitzugestalten, 
  • eine konstruktive Konfliktkultur aufzubauen, 
  • zivilgesellschaftliches Engagement für Gemeinde und Stadtteil zu übernehmen. 

Das Programm bewirkt, dass 

  • die Schule unterstützt wird, 
  • Kinder und Eltern sich beteiligen, 
  • demokratiepädagogische Strategien umgesetzt werden, 
  • die Belange der einzelnen Gruppen in der Schule deliberativ ausgehandelt werden. 

Wenn Kinder Schule auf lebendige Weise als demokratische Lebensform erfahren, befähigt sie dies dazu, sich wirksam an einer demokratischen Gesellschaft zu beteiligen. 

Das Grundwertecurriculum ist fächerverbindend angelegt und unterstützt die individuellen Lernprozesse der Kinder. Dabei kommen vor allem kooperative Lernformen zum Einsatz, in denen die Schüler*innen ihre Kompetenzen eigenständig und in ihrem individuellen Lerntempo entwickeln können. 

„Hands for Kids“ ist in Bausteine und Lernfelder gegliedert. Als Bausteine sind die fünf übergreifenden Themen des Curriculums bezeichnet: 

  1. Identität entdecken, Gemeinschaft leben 
  2. Kinder sind stark 
  3. Demokratie leben, Verantwortung übernehmen 
  4. Alle Kinder haben Rechte 
  5. Global Kids 

Das Programm richtet sich an Kinder im Grundschulalter, aber auch an Lehrer*innen, Erzieher* innen (in dem Programm Lernbegleiter*innen genannt) sowie an Eltern. Die Erwachsenen haben zwar im Bildungsprozess der Kinder unterschiedliche unterstützende Aufgaben, sie werden aber im Programm ebenso als Lernende angesprochen und dazu angeregt, ihre eigenen Haltungen zu reflektieren. 

Demokratische Unterrichts- bzw. Lern- und Schulentwicklung bedeutet, dass alle Beteiligten – Kinder, Eltern und Lernbegleiter*innen – Verantwortung für die Schule übernehmen, sie gestalten und demokratische Gelegenheitsstrukturen schaffen: Demokratie ist nicht nur Lerninhalt, sondern wird auch handelnd gelebt und gelernt. Ein wesentliches Element ist der Klassenrat, der Unterrichts- bzw. Lern- und Schulentwicklung eng miteinander verknüpft. 

Um ein gutes Lern- und Schulklima zu fördern, hat sich ein Mehr-Ebenen-Konzept bewährt, das alle Beteiligten, d.h. Schulleitung, Schüler*innen, Lehrer*innen, Eltern, das gesamte Personal der Schule und ggf. Mitarbeiter*innen aus Stadtteil, Gemeinde oder Kiez, in partizipativen Aushandlungsprozessen in die Gestaltung des schulischen Alltags und die Schulentwicklung einbindet. 

American Jewish Committee / Deutsche Gesellschaft für Demokratiepädagogik Landesinstitut für Schule und Medien 7 Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie

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