Vielleicht ist es im Sinne unseres Schulentwicklungsprozesses wichtig hier anzumerken, dass die Schule in der Vergangenheit eher den Anspruch einer Schule für alle hochgehalten und fast jedes Kind zur Beschulung aufgenommen hat. Mit der Veränderung der Bildungslandschaft im Sinne des neuen Inklusionsgesetzes ist jedoch der Anteil von Kindern und Jugendlichen, die wir wohlmeinend als „verhaltensoriginell“ aufgenommen haben, so stark angestiegen, dass das System konstruktiver gemeinschaftlicher Arbeit in den Lerngruppen zu kippen drohte oder auch zu kippen begann. Es zeigte sich, dass der Anspruch demokratischen Handelns und selbstorganisierten Lernens nur aufrecht erhalten werden konnte, wenn eine genügende Zahl von in ihrer Persönlichkeit gefestigten Schüler/innen diesen Anspruch für eine Lerngruppe auch tatsächlich „tragen“ und hochhalten kann: Auf die Mischung kommt es an! Wenn man den Kindern das Wort gibt (Freinet), dann braucht es auch genügend Kinder (und eben nicht nur Pädagog/innen), die das Wort erheben, wenn etwas in der Lerngruppe aus dem Ruder läuft. In diesem für viele Beteiligte (Schüler/innen, Eltern und Pädagog/innen) sehr schwierigen Erfahrungskontext ist das … Konzept der PHS zur Frage der Inklusion entstanden …, aber es stehen weitere Entwicklungsschritte an:

– Erwerb sonderpädagogischer Kompetenzen durch gezielte Fortbildung und so Möglichkeit der Umsetzung von Aspekten professioneller sonderpädagogischer Diagnostik sowie der Erarbeitung entsprechender Förderpläne

– weiteres intensives Bemühen um die Einstellung von sonderpädagogisch ausgebildeten Lehrkräften …

Leitbild der Schule – Grundhaltung zur Inklusionsthematik

Im Leitbild der PrinzHöfteschule Bassum (im Folgenden: PHS) sowie in ihrem Schulkonzept ist grundständig eine Haltung zu Erziehung, Lernen und Bildung angelegt, die dem Kern der aktuellen Inklusionsdebatte entspricht (vgl. z.B. Textor, 2015; Brüning & Saum, 2010; Boller, Rosowski & Stroot, 2007; Prengel, 2006). Vielfalt und Individualität werden nicht als Problem, sondern als bereichernde Chance betrachtet. Die Schule stellt sich damit der Herausforderung, der Individualität jedes Kindes gerecht zu werden, soweit dies in einer Gemeinschaft möglich ist. So wird im Leitbild der Schule formuliert:

„Wir gehen davon aus, dass jeder Mensch aufgrund seines Erfahrungspotentials ein eigenes Verständnis für den Weg hat, auf dem er sich befindet. Kinder lernen dann erfolgreich, wenn sie Kompetenzen erwerben, die im Zusammenhang mit ihrem eigenen Weg und ihren eigenen Strukturen nutzbar sind. Unser Ziel ist es, das Kind in seinem sozialen und intellektuellen Lernprozess so zu stärken und zu begleiten, dass es ohne große Fremdbestimmung seine Persönlichkeitsstruktur entdecken und ausbilden kann.

Wir nehmen Kinder nicht als unfertige Erwachsene wahr, sondern in jeder Phase ihres Lebens als eigenständige Persönlichkeiten, die über eine ganzheitliche Sichtweise verfügen.“…

Es wird als erster Grundsatz des Lernverständnisses der Schule weiterhin formuliert, dass „(…) aktuelle Lernbedürfnisse und die unterschiedlichen Erfahrungshintergründe als Ausgangspunkt des Lernens“ angenommen und dementsprechend genutzt werden (ebd.). So gilt für die PHS, was auch der im Diskurs alternativer Schulen bekannte Pädagoge Walter Hövel formuliert hat: „Inklusion ist nicht eine neue Orientierung unserer Arbeit, sondern ein neuer zentraler Impuls in unserem Anspruch an demokratisches und eigenverantwortliches Lernen“ (2010, S. 8).

Im Schulkonzept der PHS wird dieser Anspruch u.a. durch folgende Rahmenbedingungen konkretisiert:

  • Kinder lernen voneinander. In der PHS lernen alle Menschen jeden Alters mit- und voneinander. Neuen Lernstoff erarbeiten sie sich selbst, mit Hilfe anderer Kinder, mit kompetenten Menschen aus der Umgebung oder mit Hilfe der Pädagog/innen. An die Stelle von Konkurrenz und Wettbewerb treten Zusammenarbeit und gegenseitige Hilfe.

In Bezug auf Inklusion bedeutet dies, an den Stärken der Einzelnen anzusetzen und diese wechselseitig zu nutzen, um jedes Mitglied der Lerngruppe in seiner Entwicklung

zu unterstützen. Durch das Prinzip des Lernens durch Lehren profitieren im inklusiven Miteinander auch Kinder mit ausgeprägten Stärken davon, dass sie bei der Unterstützung anderer ihr eigenes Wissen strukturieren müssen: Indem sie anderen etwas erklären und zeigen wird das eigene Denken und Handeln klarer.

  • Altersgemischte und altersdurchlässige Klassen und Klassenwechsel. In der PHS gibt es keine Jahrgangsklassen, sondern Lerngruppen unterschiedlichen Alters und mit unterschiedlichen Fähigkeiten. In den Gruppen stützen die „Großen“ die „Kleinen“, oft auch andersherum, sie geben ihnen Orientierung und helfen einander gemeinsam, in das System Prinzhöfteschule hinein zu wachsen. „Quereinsteiger/innen“ in höheren Lerngruppen haben die Möglichkeit, im Laufe des Schuljahres einzusteigen. Die Kinder entscheiden in Absprache mit den Pädagog/innen, wann sie in die nächsthöhere Lerngruppe wechseln werden. Die durchlässigen Klassenwechsel ermöglichen ein hohes Maß an Individualität bezüglich der Gestaltung der eigenen Schullaufbahn – auch ohne dass dies durch besondere inklusive Maßnahmen erst möglich gemacht werden müsste.
  • Selbstbestimmtes Lerntempo. Durch den selbstbestimmten Tagesplan finden die Kinder in der PHS ihr eigenes Lerntempo, das ihrem persönlichen Entwicklungsstand entspricht. So kann es sein, dass ein Kind in Rechtschreibung gegenüber seinen Altersgenossen ein Jahr zurück ist, ihnen in Mathematik dagegen zwei Jahre voraus ist. Je nachdem welcher Bereich dem Kind im Moment am wichtigsten ist wird es in seinen selbst gesetzten Schwerpunkten gefördert. Gleichzeitig ist es Aufgabe der Pädagog/innen, die Kinder immer wieder zu ermutigen und durch Mitgestaltung des Schulalltags Anreize zu setzen, sich auch (bisher) weniger entwickelten Lernbereichen zuzuwenden (bspw. solchen Kindern die finanzielle Planung der Klassenfahrt anzutragen, die darin ihre mathematischen Fähigkeiten üben könnten). Kinder mit spezifisch ausgeprägten Fähigkeiten erhalten so einen Raum, über diese Erfolgserlebnisse und Anerkennung gewinnen zu können und so eine Lernhaltung zu entwickeln die es ihnen ermöglicht, auch Motivation mit in andere, ggf. für sie weniger leicht zugängliche Themenbereich ‚mitzunehmen‘. Die Möglichkeiten einer systematischen individuellen Berücksichtigung von Unterstützungsbedarfen sind an die jeweiligen Ressourcen in den Lerngruppen gebunden.
  • Fehler sind erwünscht. In der PHS basiert das Lernen auf Freude und Interesse statt auf Zwang und Druck. Jede Mutter und jeder Vater weiß, dass Lernfreude angeboren ist und keiner Verstärkung bedarf. Fehler sind erwünscht, denn nur so können die Kinder eigenständige Problemlösungen entwickeln. Notendruck und „Sitzenbleiben“

gibt es nicht. Die Reflexion über den Lernstand geschieht individuell und über die Präsentation des Gelernten in den Lerngruppen und Schulversammlungen, des Weiteren in Quartals- und Lern- und Entwicklungsgesprächen. Von der neunten Klasse an werden die Schüler/innen gezielt auf die Abschlussprüfung vorbereitet. Diese Systemoffenheit ermöglicht es, sowohl die Art als auch den Zeitpunkt des angestrebten Bildungsabschlusses an in Absprache mit dem Kind an seine individuellen Möglichkeiten anzupassen – eine Anpassung an einen normierten Rahmen ist nicht notwendig.

Heterogenität als Programm.

Die PHS formuliert auf Basis dieser Grundgedanken und Rahmenbedingungen Heterogenität als ein Programm, das letztlich durch eine Vielfalt der Lernformen, den Gedanken der Lerngemeinschaft, ein besonderes Augenmerk auf die Gestaltung einer positiven Beziehungsqualität und einem handlungs- und erfahrungsorientierten Lernverständnis umgesetzt wird. Im Anders-Sein von Allen sieht die Schule dabei einen einzigartigen Wert, den es nicht nur zu erhalten, sondern zu verteidigen und zu fördern gilt.

So ist die Schülerschaft der PHS denn auch von ihrer Zusammensetzung her bunt gemischt: …

Ob ein Kind einen besonderen Aufmerksamkeitsbedarf hat, ist im Verständnis der Schule in keiner Weise ausschließlich an die Diagnostik eines Kindes als förderbedürftig geknüpft. Die Kinder sind wie sie sind und brauchen das was sie brauchen. Schließlich freut sich die Schule aber auch, immer wieder auch einzelne Kinder mit Förderbedarf bei sich haben zu dürfen, die mit entsprechenden Unterstützungsmaßnahmen durch Assistenzen in den individualisierten Lernstrukturen gute Bedingungen vorfinden können.

Der oben genannte Idee der Ermöglichung individualisierten Lernens durch das System des voneinander Lernens in altersgemischten Klassen, in dem Fortgeschrittene weniger Fortgeschritteneunterstützen, zeigt aber auch, dass es ein „System Prinzhöfteschule“ gibt, in das Kinder (mit Hilfe anderer) hineinwachsen. Ein solches Hineinwachsen in etwas Gegebenes entspricht letztlich eher dem Gedanken der Integration als dem der Inklusion (in der sich das System seinen Teilen anpasst), dazu mehr unter Punkt 3.

 

Eigenverantwortliches Lernen und Leben in der Gemeinschaft als Herausforderung

Das Schulkonzept der PHS zeichnet sich über diese am Kind orientierte und fördernde Grundhaltung durch weitere Grundsätze aus:

  • In Anlehnung an die Freinetpädagogik und unter Bezugnahme auf aktuelle gesellschaftliche Entwicklungen wird der Erwerb von Friedens- und Demokratiefähigkeit als persönliche Haltung in Konflikten und als politische Orientierung als ein Schwerpunkt der pädagogischen Arbeit gesetzt.
  • Damit einher geht der Anspruch der Förderung der Entwicklung von Selbstbewusstsein und Selbstbestimmung jedes Kindes einerseits und eines umfassenden Verantwortungsgefühls für die Gemeinschaft andererseits: Selbstbestimmung soll jedem Mitglied der Gemeinschaft zugestanden und ermöglicht werden, wodurch sich die Entwicklungsaufgabe ergibt, die Bedürfnisse der Gemeinschaft als Grenzen individueller Selbstbestimmung erkennen und anerkennen zu lernen.
  • In Anlehnung an Ansätze der systemischen Pädagogik und der Ökologie des Lernens wird Selbstorganisation als leitendes Prinzip für die Planung und Gestaltung der Wahl der Erfahrungsbereiche, der Lernorte und der Lernwege verstanden und umgesetzt.

Mit diesen Herausforderungen unterscheidet sich das Konzept der PHS von Schulen, die vor allem die individuelle Förderung jedes einzelnen Kindes im Blick haben und entsprechend engmaschige und aus Sicht des Kindes auch häufig fremdbestimmte Unterstützungsstrukturen dafür bieten. Die PHS nimmt die Eigenverantwortung der Kinder ernst und bietet aus diesem Grund im Rahmen ihres pädagogischen Konzeptes eine Struktur der „Hilfe zur Selbsthilfe“ – und damit auch der absichtlich nicht kontinuierlichen Begleitung aller sozialen und fachlichen Lernprozesse durch Pädagog/innen; nur so können „echte“ Räume der Eigenverantwortung der Kinder entstehen – mit all den dazu gehörenden teils auch krisenhaften und anstrengenden Erfahrungen. Das Schulkonzept geht hier also einen deutlich anderen Weg als die möglichst lückenlose individuelle Förderung im sonderpädagogischen Bereich.

Damit stellt die Schule insbesondere an Kinder mit Bedarfen im Bereich sozial-emotional Entwicklung klare Anforderungen, hinter die die tägliche Arbeit im Schulbetrieb nicht zurückgehen kann, ohne das Konzept in Frage zu stellen. So geht es also im Hinblick auf den Anspruch der Entwicklung eines Maßes an Demokratiefähigkeit, Verantwortungsgefühl für die Gemeinschaft und Selbstorganisation letztlich nicht um Inklusion, sondern um eine Integration von Schüler/innen in die Schulgemeinschaft, die von jedem Mitglied verlangt, diese Werthaltungen aktiv zu vertreten und zu leben: Ein Aufgeben dieser Werthaltungen im Hinblick auf Einzelne, die sich schwer tun, in diese Werthaltungen hinein zu finden, ist mit dem Konzept der Schule nicht vereinbar.

Passung der individuellen Bedarfe des Kindes und der Fördermöglichkeiten der Schule

Einzelfallentscheidungen.

Aus dem bisher Gesagten ergibt sich die Notwendigkeit, die Bedarfe des einzelnen Kindes und die Herausforderungen der Schule in ein gutes Verhältnis zu bringen. Um der Verantwortung für die Bedarfe der Kinder, die wir an unserer Schule aufnehmen und beschulen, gerecht werden können muss sich die Schule vorbehalten, Einzelfallentscheidungen für jedes Kind nach den Möglichkeiten der Passung einer individuell angezeigten Unterstützungsstruktur und den Ressourcen der Schule zu treffen… Rein rechtlich kann die Prinzhöfteschule als Privatschule über die Aufnahme bzw. den Verbleib jedes Kindes frei entscheiden…

Derzeit (Stand: 2019) sind folgende Rahmenbedingungen für eine inklusive Beschulung von Kindern zu nennen:

  • Die Schule bemüht sich aktiv um die Gewinnung von Mitarbeiter/innen mit sonderpädagogischen Kompetenzen, kann aber keine Garantie für das dauerhafte Gelingen dieser Bemühungen aussprechen (eine Zuordnung sonderpädagogischer Kompetenz seitens der Behörde ist für private Schulen aktuell nicht vorgesehen).
  • Derzeit … verfügt die Schule über kein sonderpädagogisch geschultes Personal.
  • Schulassistenzen für Kinder mit besonderen Förderbedarfen können je nach entsprechender behördlicher Bewilligungslage eingesetzt werden. Die Schule verfügt überlangjährige Erfahrungen in der Zusammenarbeit mit Schulassistenzen: Kinder können hier vor allem im Bereich der Selbstorganisation des Lernens sinnvoll unterstützt werden.
  • Die Größe der Lerngruppen muss im Schnitt bei 27 Kindern liegen, um die Schule in privater Trägerschaft finanzieren zu können.
  • Die bislang genannten Faktoren bedingen, dass pro Lerngruppe nur eine kleine Anzahl an Kindern mit besonderen Aufmerksamkeits- und Betreuungsbedarfen von den Pädagog/innen begleitet werden kann.

…..

Veränderungen der Passung der Bedarfe des Kindes und der Unterstützungsmöglichkeiten der Schule.

Eltern und Pädagog/innen müssen bei der Begleitung von Kindern mit (Verdacht auf) besonderen Aufmerksamkeits- und/oder Unterstützungsbedarf im Blick haben, dass einerseits die Bedarfe der Kinder sich über deren Entwicklungsphasen hinweg immer wieder verändern; andererseits verändern sich auch über die Schullaufbahn hinweg die Strukturen und Herausforderungen in den Lerngruppen. So zeigen unsere Erfahrungen, dass einzelne Kinder über Jahre hinweg vom Konzept der Schule profitieren konnten, dann aber mit dem Wechsel in eine andere Entwicklungsphasen und/oder mit steigenden Ansprüchen an die Fähigkeit zur Selbstorganisation des Lernens und zur Verantwortungsübernahme für die Gemeinschaft keine produktive Passung der individuellen Bedarfe des Kindes und der Unterstützungsmöglichkeiten der Schule mehr vorlag. Es bedarf daher einer beständigen aufmerksamen Beobachtung der Kinder durch Pädagog/innen und Eltern und eines immer wieder erneuten Abwägens, ob die Schule mit ihren jeweiligen Ressourcen den jeweils aktuellen Bedarfen gerecht werden kann. Letztlich liegt es in der Verantwortung der Schulleitung in Absprache mit den Pädagog/innen, dieses Abwägen in eine Entscheidung zum Wohle des Kindes zu überführen.

 

Leitlinien zur Begleitung von Kindern, für die ein besonderer Aufmerksamkeits- und/

oder Unterstützungsbedarf wahrgenommen wird

Diagnostik.

Die Prinzhöfteschule verfügt innerhalb ihrer Struktur über keine geregelten Ressourcen zur sonderpädagogischen Diagnostik von Kindern. Im Regelfall verständigen sich die Pädagog/innen der jeweiligen Lerngruppe mit den Eltern über besondere Aufmerksamkeits- und Unterstützungsbedarfe, die die Pädagog/innen im Rahmen ihrer Tätigkeit wahrnehmen (was aber keine Diagnostik ist). Die Pädagog/innen dokumentieren diesen Prozess in allen Schritten schriftlich. Bei Bedarf begleitet die Schulleitung diesen Prozess ergänzend, im Falle, dass der Verbleib des Kindes an der Schule zur Disposition steht, begleitet und dokumentiert die Schulleitung den Prozess regelhaft… Sollte sich in Einzelfällen ein Antrag auf die Feststellung eines sonderpädagogischen Förderbedarfes ergeben, geschieht dies in Zusammenarbeit mit dem Landkreis… Sollte ein Förderbedarf diagnostiziert werden, dann kann dies zur Konsequenz haben, dass das Kind an einer anderen Schule beschult werden muss (da die Prinzhöfteschule über keine als Sonderpädagog/innen anerkannten Mitarbeiter/innen verfügt).

Weiterentwicklung dieses Konzeptes

Das vorliegende Konzept zur Frage der Inklusion ist letztlich ein Mischkonzept zwischen Inklusion

und Integration. Das Schulkonzept bietet einerseits große Spielräume für ein individualisiertes Lernen (vgl. Punkt 1), wodurch Vielfalt im Sinne von Inklusion gelebt werden kann; andererseits stellt das Schulkonzept auch Anforderungen an die Kinder im Hinblick auf die Entwicklung von Demokratiefähigkeit, Verantwortung für die Gemeinschaft und Selbstorganisation des Lernens denen die Kinder – ggf. durch Unterstützung von Assistenzen – nachkommen müssen (vgl. Punkte 2 und 3). Bezüglich dieser Anforderungen müssen sich alle Mitglieder der Schulgemeinschaft in das System Prinzhöfteschule integrieren, wobei die Gesamtheit der Mitglieder letztlich das System auch immer wieder neu gestaltet. Die Begleitung von Kindern mit besonderem Aufmerksamkeitsbedarf erfordert erhebliche Ressourcen der Pädagog/innen und teilweise auch der Schulleitung, die an dieser Stelle letztlich gebunden werden (vgl. Punkt 4). Die Prinzhöfteschule möchte diese Ressourcen gerne in die Begleitung der Kinder geben, muss aber letztlich ihre Entscheidungen vor dem Hintergrund der insgesamt zur Verfügung stehenden Ressourcen und der Fürsorgepflicht gegenüber allenSchüler/innen den Pädagog/innen treffen.

(Verabschiedet im Elternforum am 3.4.2019)

(Quelle: Bewerbungsunterlagen 2019, gekürzt)