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Demokratietage

„Demokratietage zeigen die gelebte Praxis von Demokratie als Lebens-, Gesellschafts- und Herrschaftsform in unseren Bundesländern in Bildungslandschaften.“ Helmut Rademacher

Die Demokratietage sind jährlich wiederkehrende Großveranstaltungen in einigen Bundesländern, die dazu dienen, aktuelle Entwicklungen und praktische Beispiele von Demokratie (in Schule) zu diskutieren, bekannt zu machen und so zu verbreiten. Die Zielgruppen sind Schüler*innen sowie Lehrkräfte und Vertreter*innen außerschulischer Einrichtungen, die sich demokratiepädagogisch engagieren. 

Die Idee der Demokratietage wurde im Rahmen des im Rahmen des von der Bund-Länder-Kommission für Bildungsplanung und Forschungsförderung (BLK) aufgelegten Programms „Demokratie lernen und leben“ entwickelt, das von 2002 bis 2007 in 13 Bundesländern stattfand. 

Als erstes Bundesland veranstaltete im Jahr 2006 Rheinland-Pfalz einen Demokratietag in einer Schule. Zwei Jahre später zog Hessen mit dem ersten Demokratietag im Haus am Maiberg, einer Bildungsstätte in Südhessen, nach. Seither werden in beiden Bundesländern jährlich Demokratietage durchgeführt. 

In manchen Bundesländern wie Nordrhein-Westfalen, Sachsen und Schleswig-Holstein, in denen die Idee ebenfalls aufgegriffen wurde, werden Demokratietage in unterschiedlichen Abständen realisiert, während es in anderen Bundesländern wiederum ähnliche sich jährlich wiederholende Veranstaltungen wie die Bremer „Nacht der Jugend“ gibt. 

Die DeGeDe ist die Organisation, die in allen Bundesländern die Demokratietage mitträgt. Im Rahmen des Preises für demokratische Schulentwicklung wird seit 2015 auch ein bundesweiter Demokratietag durchgeführt. 

Im Kern umfassen die Demokratietage Barcamps, Vorträge, Workshops und einen Markt der Möglichkeiten, bei dem sich schulische und außerschulische Kooperationspartner*innen präsentieren. Die Workshops behandeln u.a. Themen wie Klassenrat, Kinder- und Jugendparlamente, (neue) Medien und Demokratie oder Kinderrechte. An den Demokratietagen sind Landespolitiker*innen – Abgeordnete, Kultusminister*innen oder sogar Ministerpräsident*innen – beteiligt, wodurch sie politische Bedeutung gewinnen. Die Demokratietage werden von breiten Bündnissen getragen und organisiert; in Rheinland-Pfalz gehören dem Bündnis über 20 zivilgesellschaftliche Institutionen, die Staatskanzlei und drei Ministerien an, in Hessen tragen sieben Institutionen (darunter GuD – Gewaltprävention und Demokratielernen“, Projekt des Hessischen Kultusministeriums) die Veranstaltung. Die breite Verankerung unter den Akteur*innen der Demokratiepädagogik trägt dazu bei, die Demokratietage zum Kristallisationspunkt der Zusammenarbeit in diesen Netzwerken zu machen und verstärkt ihre öffentliche Wirkung. 

Auch die Kultusminister*innenkonferenz (KMK) empfiehlt in ihrer Empfehlung zur Demokratiebildung von 2018 in dem Abschnitt „Maßnahmen der Bildungspolitik und Bildungsverwaltung“ die „Durchführung von regelmäßigen Demokratietagen zur Präsentation und Diskussion des schulischen Engagements für unsere Demokratie, auch auf Landes- und Kommunalebene“. (KMK 2018, S. 7). 

Medien: Literatur, Downloads, Links, Videos