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Zivilcourage

„Kleine Schritte statt Heldentaten ... kann jeder tun, um Toleranz und Friedfertigkeit als wichtige demokratische Grundwerte in unserer Gesellschaft zu stärken.“

Zivilcouragiertes Verhalten wird in den verschiedensten Lebensbereichen notwendig, wenn Menschen ausgelacht, beleidigt, ausgegrenzt, bedroht oder angegriffen werden. Zivilcourage zu zeigen heißt, in solchen Situationen nicht wegzusehen, nicht  

wegzuhören, nicht wegzugehen, sondern einzuschreiten, auch wenn ein gewisses persönliches Risiko damit verbunden ist. Zivilcourage wird zur Aufgabe jeder*s Einzelnen und ist damit ein wichtiges Fundament unserer Demokratie, denn: Wer mit Zivilcourage handelt, setzt sich aktiv für demokratische und humane Werte ein. 

Öffentliche Appelle an die Bevölkerung, mehr Zivilcourage zu zeigen, tragen sicher dazu bei, das Thema im gesellschaftlichen Bewusstsein zu verankern. Doch selbst wenn viele Menschen die Grundwerte von sozialer Verantwortung, Hilfsbereitschaft und Solidarität teilen, so schlagen sich diese Überzeugungen nicht immer in ihrem Handeln nieder – sei es, dass sie nicht wissen, was zu tun ist, sei es, dass sie in einer kritischen Situation nicht schnell genug reagieren. Selten ist es Gleichgültigkeit oder Feigheit. 

Daher ist es ein zentrales Ziel der Demokratiepädagogik, Menschen zu befähigen, gegen die Verletzung von humanen und demokratischen Werten aufzubegehren. Die Schule als wichtigster Sozialisationsort von Kindern und Jugendlichen ist ein idealer Ort, um Zivilcourage zu fördern. 

Eine Möglichkeit sind Trainings für Zivilcourage. Couragiertes Handeln kann gelernt werden. Nur so weiß man, was im Ernstfall zu tun und zu unterlassen ist. Diese Trainings können verschiedene thematische Ausrichtungen haben, je nachdem, welches Problem angegangen werden soll, sei es Mobbing oder Gewalt, Rechtsextremismus oder Antisemitismus. 

Die existierenden Trainingsansätze zielen auf die Vermittlung von handlungsrelevantem Wissen und auf die Stärkung der Handlungskompetenz, um in den verschiedensten Zivilcourage-Situationen adäquat eingreifen zu können. 

Nur wer einerseits weiß, welches Verhalten in einer konkreten Situation hilfreich ist, also z.B. weiß, was zu tun ist, wenn man Zeug*in einer Schlägerei wird, und andererseits ein bestimmtes Verhaltensprogramm quasi automatisch zur Verfügung hat, z.B. ohne lange nachzudenken einen Notruf absetzt, wird im entscheidenden Augenblick auch zivilcouragiert eingreifen und das Richtige tun. 

Darüber hinaus bietet ein Zivilcourage-Training die Möglichkeit, über Toleranz und Courage zu reflektieren und sich mit anderen darüber auszutauschen. Dies hilft dabei, seine ganz persönliche Strategie des Eingreifens zu entwickeln und vor allem sich realistische Ziele für das Eingreifen zu setzen. 

Medien: Literatur, Downloads, Links, Videos