Extremismusprävention hat Konjunktur – ob in der Schule oder in der außerschulischen politischen Bildungsarbeit: In den vergangenen Jahren hat sich ein Praxisfeld etabliert, in dem verschiedene zivilgesellschaftliche und staatliche Akteure aktiv sind. Das ist auch gut und sinnvoll so, könnte man zunächst einmal meinen. Immerhin stehen wir alle unter dem Eindruck einer Zunahme rassistischer, antisemitischer und anderer antidemokratischer und menschenrechtsfeindlicher Diskurse und (Gewalt-)Taten.

Extremismusprävention soll vor diesem Hintergrund die Demokratie stärken, indem es die Entwicklung und Verfestigung ihr entgegenstehender Einstellungen und Verhaltensweisen verhindert.

Doch kann ein demokratisches und menschenrechtsorientiertes Miteinander tatsächlich mit dem Ansatz der Extremismusprävention gestärkt werden? – Diesen und anderen Fragen wollen wir an unserem digitalen Abend gemeinsam nachgehen.

Dass es sich hierbei nicht nur um eine Frage der richtigen oder falschen Begriffe handelt, wird auch daran deutlich, dass Verfassungsschutzbehörden eine aktive Rolle in der Praxis der Extremismusprävention spielen und etwa an Schulen Lehrerfortbildungen und pädagogische Tage anbieten.

In Hessen wurde unter Mitarbeit des Verfassungsschutzes zuletzt die Kampagne „Aufgeklärt statt autonom“ entwickelt. Landesweit wurden an alle weiterführende Schulen Plakate, Unterrichtsmaterialen und Lehrerhandreichungen zur „Prävention von Linksextremismus“ versandt, um das Thema im Unterricht zu bearbeiten.

Als Landesverband Hessen der DeGeDe beschäftigen wir uns in einer AG mit dem Verhältnis von politischer Bildung / Demokratielernen und Extremismusprävention. Wir freuen uns sehr, dass wir für unsere digitale Abendveranstaltung Dr. Martina Tschirner, Akademische Oberrätin am Institut für Politikwissenschaft der Johann Wolfgang GoetheUniversität Frankfurt, gewinnen konnten, um einen kritischen Blick auf die Kampagne zur „Prävention von Linksextremismus“ zu werfen.

Daneben geben wir Einblicke in die Arbeit der AG, stellen das neue Bildungsmaterial zur Corona-Krise als Herausforderung
für Demokratie- und Menschenrechtsbildung des hessischen DeGeDe-Projekts Zusammenleben neu gestalten vor und eröffnen einen Raum für Austausch und Diskussion.

Alle Interessierten sind herzlich eingeladen!

Wann: 17. Februar 2021, 19 bis 21 Uhr

Wo? Virtuell, über die Plattform Zoom; Zugangsdaten werden nach der Anmeldung versendet

Anmeldungen an: manuel.glittenberg@degede.de